Woher weiß ich, was meine Haut braucht?
Gute Frage! Wer sich etwas intensiver mit dem Thema Hautpflege auseinandersetzt, fühlt sich völlig zurecht schnell überfordert von der Auswahl an Produkten und Inhaltsstoffen. Es gibt unzählige Toner, Seren, Augenpflegen, Tages- und Nachtcremes und noch so viel mehr. Aber woher weiß man eigentlich, was davon die eigene Haut wirklich braucht? Keine Sorge, man muss nicht Kosmetikwissenschaften studieren (kann man wirklich studieren), um das Richtige zu machen. Denn es gibt ein paar easy Pflege-Steps und Inhaltsstoffe, die einfach jeder Haut, jeden Alters gut tun. Welche das sind, hat uns Skincare-Guru Paula Begoun im Interview verraten. Die Amerikanerin ist Autorin von 21 Beauty-Büchern und Gründerin der gehypten Pflege-Marke "Paula’s Choice".
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1. Wie wichtig ist die Reinigung für schöne Haut?
Tägliche Reinigung ist die Basis für gute Haut. "Gerade wenn wir Make-up und Sonnenschutz verwenden, ist es enorm wichtig, dass wir unser Gesicht am Abend gründlich waschen. Anderenfalls drohen Hautunreinheiten", weiß die Hautpflegeexpertin. Gut geeignet für jeden Hauttypen sind laut Paula Begoun milde Creme- oder Gel-Reiniger – am besten in Kombi mit einem weichen Waschlappen oder einer ganz sanften Reinigungsbürste. "Erst die beiden Hilfsmittel sorgen dafür, dass auch wirklich alles an oberflächlichen Verunreinigungen herunterkommt. Ist der Reiniger mild, schafft er das nämlich nicht alleine. Von aggressiven Reinigungsmitteln sollten Sie lieber die Finger lassen. Die mögen vielleicht alles ohne zusätzliche Tools entfernen, trocknen die Haut aber enorm aus", so Begoun. Auch morgens ist die Reinigung wichtig. Denn auf sauberer Haut ziehen Pflegeprodukte besser ein und können optimal wirken.
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2. Welches Peeling passt zu meinem Hauttyp?
"Jeder, wirklich jeder profitiert von der Anwendung von Peeling-Produkten mit AHA- oder BHA-Säuren", sagt Paula Begoun. Meist stecken Sie in Tonern, also Gesichtswassern. Lassen Sie sich nicht von dem Wort "Säure" täuschen. Die Inhaltsstoffe in AHA- und BHA-Produkten sind sanfter zu Ihrer Haut als die Körnchen in mechanischen Peelings.
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So funktionieren die Flüssig-Peelings: Beide Säuren haben eine exfolierende Wirkung, sorgen also dafür, dass tote Hautschüppchen schneller abgetragen werden, wodurch die Haut mehr strahlt. Trotzdem gibt es entscheidende Unterschiede:
- Peelings mit BHA (Beta-Hydroxysäure = Salicylsäure) wirken antibakteriell und antientzündlich. Die Expertin erklärt: "BHA-Säure kann in die Poren eindringen und sie von innen reinigen. Deshalb eignen sie sich vor allem für Mischhaut oder fettige Haut, die zu Unreinheiten neigt."
- "AHA-Peelings (Alphy-Hydroxysäure = Glykolsäure oder Milchsäure) wirken an der Oberfläche und werden am besten bei normaler, trockener oder sonnengeschädigter Haut angewendet", weiß Begoun. Sie wirken Sonnenschäden wie Hyperpigmentierungen entgegen und spenden der Haut Feuchtigkeit.
Wichtig: Wer mit AHA- und BHA-Säuren peelt sollte verstärkt auf täglichen Sonnenschutz achten!
3. Welche Reihenfolge sollte ich in der Pflegeroutine beachten?
Bevor Sie zur schweren Creme greifen, kommen erstmal Pflegeprodukte mit eher wässriger oder gelartiger Textur zum Einsatz. Dazu zählen zum Beispiel Seren, Booster und Pflegeprodukte auf Gel-Basis. Warum Sie diese Reihenfolge unbedingt einhalten sollten? Die leichten Formeln können den schweren Pflegefilm der Creme sonst nicht durchdringen und kommen gar nicht bis an die Haut durch –werden also wirkungslos.
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4. Sollte jede Frau eine Feuchtigkeitspflege verwenden?
"Nein, zumindest nicht im traditionellen Sinne des Wortes. Denn unter Feuchtigkeitspflege verstehen die meisten Cremes und Lotionen", erklärt die Expertin und fügt hinzu. "Cremes und Lotionen enthalten in der Regel Öle, die für die Pflege trockener Haut zwar essentiell sind, für fettige und unreine Haut aber viel zu reichhaltig. Weil sie die Poren verstopfen und das Hautbild so sogar verschlechtern können. Stichwort: Pickelalarm."
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Wenn Ihre Haut also nicht extrem trocken ist, können Sie auf eine Feuchtigkeitscreme verzichten – vorausgesetzt, Sie verwenden stattdessen eine wässrige Pflege wie in Step 3 beschrieben. Bei Mischhaut empfiehlt es sich die reichhaltige Feuchtigkeitscreme nur auf die trockenen Partien aufzutragen.
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5. Ist Augenpflege sinnvoll?
Nein, die können Sie sich im Regelfall sparen! Nur, wenn die Haut um die Augen viel trockener ist als die im restlichen Gesicht, lohnt es sich, in eine zusätzliche Creme zu investieren. Auch dann reicht aber eine herkömmliche Gesichtspflege. Vorausgesetzt, sie ist frei Duft- und Farbstoffen, die können die empfindliche Hautpartie und die Augen nämlich reizen.
"Oft ist es sogar die bessere Entscheidung einfach die Gesichtscreme für die Augen zu verwenden. Weil die, im Gegensatz zu vielen Augencremes, in den meisten Fällen einen Lichtschutzfaktor enthält. Zu viel Sonne ist nämlich einer der Hauptauslöser für dunkle Augenringe und Falten", erklärt Paula Begoun.
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6. Wie wichtig ist Sonnenschutz?
Sehr wichtig! "80 Prozent von dem, was uns im Alter an unserer Haut stört, geht auf zu viel Sonne zurück", sagt die Expertin. Der letzte Schritt in Ihrer Pflege-Routine für den Tag sollte deshalb immer ein Produkt mit Lichtschutzfaktor sein. "Dabei ist es völlig egal, ob es draußen besonders sonnig ist oder wir vielleicht sogar nur drinnen sind. Denn die für die Alterung verantwortlichen UVA-Strahlen treten unabhängig von der Jahreszeit konstant auf und durchdringen sogar Glas."
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Wussten Sie schon? Es ist völlig egal, ob Sie eine Tagespflege mit LSF, eine klassische Sonnencreme oder ein Make-up mit LSF verwenden. "Der ausgewiesene Schutz ist gleich gut, egal ob er nun in der Foundation oder der Sonnencreme steckt", weiß Begoun und ergänzt: "Wenn Sie mehrere Sonnenschutzprodukte layern, also zum Beispiel Sonnencreme und Make-up mit LSF auftragen, ist das umso besser. So gehen Sie nämlich sicher, dass sie wirklich jede Stelle erwischen."
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7. Sollten sich die Morgen- und Abend-Routine voneinander unterscheiden?
"Nur in einem Punkt. Tagsüber braucht die Haut einen zusätzlichen Sonnenschutz. Nachts selbstverständlich nicht. Spezielle Nachtcremes und Seren sind aber überflüssig“, sagt Begoun. Wenn Sie das jetzt irritiert, ist das kein Wunder. Denn sämtliche Kosmetikfirmen bewerben Ihre Nachtpflege-Serien damit, dass die Haut im Schlaf besser regeneriert und für die Aufnahme bestimmter Inhaltsstoffe empfänglicher sei. "Dabei wurde beides bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Im Gegenteil: Forschungen haben stattdessen eher gezeigt, dass die Haut tagsüber besser heilt“, weiß die Skincare-Expertin. Das Geld für eine teure Nachtpflege sollten Sie also lieber in guten Sonnenschutz investieren.
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8. Kann man seine Haut auch überpflegen?
"Nicht, wenn man gute Produkte verwendet, die zur Haut passen", sagt Paula Begoun und ergänzt: "Klar, wer eine schwere Creme nach der anderen aufträgt, stark parfümierte oder austrocknende Produkte verwendet, wird seine Haut in den Wahnsinn treiben. Das kann aber auch schon passieren, wenn Sie nur zwei oder drei ungeeignete Produkte verwenden."
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9. Gewöhnt sich die Haut an Pflegeprodukte?
"Natürlich nicht! Der Körper gewöhnt sich ja auch nicht an Spinat. Also gewöhnt sich unsere Haut auch nicht an Sonnenschutz. Kosmetikprodukte wirken weiter, egal wie lange sie diese schon verwenden", weiß Begoun. Aber warum hört man dann ständig von Leuten, dass ihre Pflege nicht mehr wirkt? Wahrscheinlich weil sich am Anfang die größten Resultate zeigen und irgendwann nur noch der Status quo gehalten wird.
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Sparen Sie sich das Geld für Nacht- und Augenpflege und investieren Sie lieber in die wirklich wichtigen Produkte. Für eine ausgewogene Hautpflegeroutine brauchen Sie nicht 36 Produkte, sondern nur einen milden Reiniger, einen Toner mit AHA oder BHA-Säuren, ein gutes Serum, eventuell eine Tagespflege und auf jeden Fall einen Sonnenschutz. Überschaubar, oder?